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01 - Fängt jetzt mein neues Leben an?

Ich bemerkte etwas Nasses in meinem Gesicht und öffnete langsam die Augen. „Baron? Was tust du denn hier?“ Langsam richtete ich mich auf und sah wie mein Hund kräftig mit seiner Rute wedelte. Wer hat denn die Tür aufgemacht? Ich stand verwundert auf und ging zur Tür. Ich vernahm Stimmen, laute Stimmen. Es hörte sich so an, als würde sich jemand streiten. „Mum, Dad?“ wieso sollten sie sich streiten? Die beiden hatten sich noch nie so sehr angeschrien wie in diesem Moment. Baron stupste mich an, also drehte ich mich reflexartig zu ihm um. Er deutete auf einen Stuhl. Dort lag meine Strickjacke. Ich streichelte ihn sanft über den Kopf und zog mir die Jacke über, dann verließ ich mit ihm den Raum.

Unten angekommen ging es lautstark her. „WILLST DU SIE LOSWERDEN?“ - „SIE MUSS GEHEN!“ - „ICH WILL SIE ABER NICHT GEHEN LASSEN!!“ – „DANN SOLL SIE ALSO WEITER LEIDEN?“ - „Nein ...“ Was sollte das? „Redet ihr zufällig über mich?“ fragte ich und meine Eltern erschraken. „Schatz? Hast du das etwa gehört?“ wollte meine Mutter sogleich besorgt wissen. „Heute muss sie es erfahren!“ sagte mein Vater und ich legte den Kopf schief. „Was genau soll ich erfahren?“ Ich verstand es nicht. „Wir unterhalten uns nun schon einen Monat regelmäßig mit deinen Lehrern und sind zu dem Ergebnis gekommen, das du von der Schule wegmusst.“ erklärte mein Vater. „Weg da? Aber wohin dann?“ Ich war geschockt. „Die Lehrer und der Direktor waren sich einig, dass du ein Stipendium verdienst und damit auf eine bessere Schule kannst.“ erklärte meine Mutter weiter. „Stipendium, ich?“  Ja gut, ich habe in fast allen Fächern eine 1, außer in Sport...  aber wer braucht schon Sport? „Genau, allerdings... wir sind der Meinung das du hier weg musst. Richtig weg.“ sagte mein Vater bestimmend. „Du warst der Meinung, Liebling! Aber, Ami du hast nicht besonders viele Freunde.“ mischte sich meine Mutter nun wieder ein und hatte Recht. „Das ist noch untertrieben. Ich habe gar keine Freunde. Das wisst ihr.“ erwiderte ich. „Genau, das ist ja das Problem. Die Schüler sind ja schon so dreist, die Lauern dir hier oder unterwegs auf. Wäre es nur einer... aber irgendwie hassen dich alle.“ sagte mein Vater und ich sah ihn trotzig an. „Danke, dass du mir das noch unter die Nase reiben musst!!“ Ich streckte ihm die Zunge entgegen. „Wir wollen dich schützen, Schatz! Deswegen haben wir dich auf einem Internat in Australien angemeldet.“ Hat Mum das gerade wirklich gesagt?? „Australien??“ Nun war ich echt geschockt. Ich mein, ich habe London langsam satt, aber eigentlich liebe ich es auch. „Genau. Ich war als Kind auch dort im Internat.“ sagte meine Mama. „Du auch?“ wollte ich wissen. „Ja, aber deine Mutter kommt ja auch aus Australien. Keine Sorge du wirst nicht irgendwo in der Wildnis ausgesetzt.“ erklärte Papa. „Das ist ja nett.“ Erwiderte ich ihm sarkastisch und war mittlerweile echt sauer. „Du gehst zur Gold Coast!“ sagte Mum. „An die Küste?“ nun wurde ich doch neugierig. „Genau. Wobei sich dein Leben eher im CP abspielt. Aber ihr dürft sicher auch ans Meer.“ meinte Papa. „CP? ... Moment, Warum willst du mich dann nicht gehen lassen?“ fragte ich verwirrt. „Ich hätte dich eben lieber bei mir. Aber das scheint ja nicht zu gehen. Also habe ich das Internat für dich ausgesucht.“ erwiderte Mama. „CP bedeutet Coast Pod und ist das Internat.“ erklärte mein Vater. „Und wann geh ich da hin?“ wollte ich sofort wissen. „Morgen geht dein Schiff. Ich komme mit, um dich vorzustellen.“ sagte Mama. „Morgen schon?“ – „Genau, heute ist dein letzter Schultag hier in London, Ami!“ meinte Mama und reichte mir nun einen Teller mit Toasts.

Während des Frühstücks sagte ich kein Wort mehr. Danach ging ich ins Bad, machte mich frisch und zog meine Schuluniform an. „Wenn ich von der Schule heimkomme, muss ich direkt meinen Koffer packen.“ Sagte ich leise, schloss mein Zimmer und ging hinunter zur Haustür. „Mum? Dad? Ich gehe jetzt.“ - „Viel Spaß.“ - „Bis nachher.“ Die Haustür klappte zu und ich ging Richtung Schule.

Eine halbe Stunde brauchte ich zur Schule. Jetzt stehe ich davor, wahrscheinlich zum letzten Mal. Ich hoffe, dass ich heute einen ruhigen Tag haben werde. Es sind nur 6 Stunden... Also los! Ami du schaffst das! Ich setzte mich in Bewegung und überquerte den Eingang. Bisher ist alles gut, die Schüler ignorieren mich. Vielleicht haben sie mich noch nicht bemerkt. Schnell und leise begab ich mich ins Gebäude. Schaute mich um und ging direkt in unseren Klassenraum. „Es ist noch keiner da.“ Ich atmete erleichtert auf und ging dann zu meinem Platz, am Fenster.

Es dauerte nicht lange, da kamen schon die ersten Schüler zur Tür rein. „GUTEN MORGEN!“ schrie einer durch den Raum und ich schreckte auf. „Oh, ist ja nur die Streberin!“ sagte ein Mädchen mit langen blonden Haaren und sehr viel Make Up im Gesicht. „Guten Morgen.“ sagte ich und drehte mich weg. „Wir haben nicht mit dir geredet, also quatsch uns nicht von der Seite an du hässliches Etwas!“ sagte nun ein Junge mit brauner Kurzhaar Frisur. Wieso falle ich immer wieder darauf rein? Nun kam auch schon die nächsten Schüler und ließen Wörter wie ‚Schlampe‘ oder ‚Bitch‘ auf mich niederprasseln. Manche zogen mir, als Begrüßung, an den Haaren. Andere schlugen mir auf den Rücken, doch das Beste kommt noch. ‚Lust auf eine schnelle Nummer Schlampe? Du machst es doch sicher mit jedem!‘ ... Ja sowas muss ich mir gefallen lassen, jeden Tag. Anfangs hatte ich mich noch wehren wollen, aber leider half das nichts. Sie bedrängten mich und rissen mir die Kleider vom Körper. Nur mit Schreien konnte ich dem jedes Mal entkommen. Die Lehrer lassen mich ausserhalb des Unterrichts fast nicht mehr allein… Dabei hatte ich noch nie Sex, ich mein... ich werde in ein paar Monaten erst 16. Ich hab doch wohl noch Zeit bevor ich so was mache?!

Endlich klingelte es zum Unterricht und die Lehrerin kam herein. Sofort sprangen alle auf und begrüßten sie. „Guten Morgen!“ danach setzten sie sich wieder. Ich blieb sitzen, sah aus dem Fenster und weinte innerlich, wie jeden Morgen. „Ey Streberin!! Wieder mal keinen Anstand?! Und so was ist an unserer Schule!“ hörte ich einen Jungen sagen und zuckte zusammen. „Guten Morgen, Frau Wilson!“ sagte ich und schaute nach vorn. Die Lehrerin lächelte und schimpfte danach den Jungen aus. „Ich muss euch etwas Wichtiges mitteilen. Eure Klassenkameradin Ami Collard wird die Schule verlassen. Aufgrund ihrer guten Noten bekommt sie ein Stipendium.“ erklärte Frau Wilson und ich sah sie geschockt an. Wieso tun sie mir das an! Ich schaute mich in der Klasse um, es herrschte Stille. Dann fingen einige anzulachen und andere freuten sich. Aber wieder andere sahen gar nicht erfreut aus. „Was?? Die kann uns nicht verlassen! Wen soll ich denn dann fertig machen?“ hörte ich den Jungen von vorhin sagen. „Jetzt hört schon auf! Es ist eine Ehre, dass eine Schülerin unserer Schule, mit einem Stipendium auf eine Elite Schule darf!“ erklärte Frau Wilson und betone das ‚unsere‘. Elite Schule? ... Irgendwie bezweifle ich das. Ich war immer noch sauer auf sie und die anderen Schüler benahmen sich wieder dermaßen daneben. „Ami? Du kannst heute nach der 4. Stunde gehen. Die zwei Stunden Sport brauchst du nicht mehr mit machen.“ sagte sie und die anderen Schüler tobten. Sie waren sauer, weil ich kein Sport machen musste. „Aber nun zum Unterricht! Wo waren wir das letzte Mal stehen geblieben?!“ fragte sie und öffnete ihre Notizen. Ich legte meinen Kopf auf den Tisch, um die Tränen vor den anderen zu verstecken. Aber schon nach ein paar Minuten öffnete ich mein Notizbuch und nahm einen Stift zur Hand. Auch wenn die Pause wieder schrecklich werden würden, muss ich auch diese letzten 4 Stunden noch lernen!

Endlich! Die Pausenklingel schlug zum letzten Mal für mich. Die Lehrer hatten mich in den Pausen zu sich gerufen, um noch was zu besprechen. Ich hatte also Ruhe vor meinen Mitschülern. Ich war den Lehrern so dankbar dafür, dass ich wenigsten Heute keine großen Probleme hatte. Ich räumte meine Sachen in den Rucksack und stand auf. Die meisten Schüler waren schon hinausgegangen, denn sie mussten sich ja für den Sportunterricht fertigmachen. Doch dieser eine Junge, mit den Kurzen braunen Haaren, stand an der Tür und wollte mich nicht hinauslassen. „Mach den Weg frei!“ sagte ich zu ihm, doch er schüttelte mit dem Kopf. Dann packte er meinen Arm und rannte los. „Hey was soll das??“ wollte ich wissen. „Ich will dich wenigstens einmal rannehmen, bevor wir uns trennen, Bitch!“ sagte er und ich war geschockt. Leider konnte ich mich nicht befreien und musste ihm so hinterher.  Wir blieben an einer Tür stehen. Er schaute sich um und als niemand hinsah, öffnete er die Tür und schmiss mich hinein. Ich landete hart, auf Besen und Eimern. Wir waren in einer Abstellkammer!! Nein bitte nicht!!! Mir stiegen Tränen in die Augen, als ich sah, wie er seine Hose öffnete. „Und diesmal schreist du nicht!“ Gerade als er mir was in den Mund stecken wollte, öffnete jemand die Tür. Es war der Hausmeister!! „Was geht denn hier ab“ wollte er entsetzt wissen, als er mich und die offene Hose von dem Jungen sah. „Hilfe!“ sagte ich flehend und der Hausmeister zog den Jungen hinaus. „Was hattest du gerade vor?“ fragte der Hausmeister ernst. „N-nichts!! Ich äh... ich muss zum Unterricht!!“ und schon rannte er davon. Der Hausmeister sah zu mir und half mir hoch. Die Tränen kullerten hinunter, aber ich sagte kein Wort mehr. Er ging mit mir zum Direktor und verließ den Raum dann wieder. „Ist alles Okay Ami?“ wollte der Direktor wissen. Erst antwortete ich ihm nicht, aber als er mir so sorgenvoll ins Gesicht geschaut hat, konnte ich nicht anders. „Ich habe wirklich gedacht der schafft das heute! Ich bin dem Hausmeister so dankbar!“ es kam einfach so aus mir heraus. „Ist schon gut, kleines. Von jetzt an wird sich dein Leben ändern. Wir hätten schon viel eher was unternehmen müssen. Du musstest all die Jahre leiden... aber jetzt fängt dein Leben an!!“ sagte der Direktor sanft und gab mir das Stipendiums schreiben. Aber ich bin nicht klein!! Egal... Ich bedankte mich bei ihm und stand auf. Er begleitete mich noch zum Schultor. Dort verabschiedete er sich und ich lief los. Als ich um eine Ecke war, fing ich an zu rennen. Immer schneller und schneller, Hauptsache weg dort!

Diesmal dauerte es nur halb so lang bis ich zuhause ankam. Ich kramte meinen Schüssel hervor und schloss auf. „Ich bin wieder da!“ rief ich und zog mir die Schuhe aus. Meine Eltern antworteten nicht, entweder sind sie nicht da oder sie hörten mich nicht. Also lief ich die Treppen hoch und siehe da! Meine Eltern waren im Schlafzimmer. Ich wollte gar nicht wissen was sie gemacht haben. Ich klopfte an die Tür und sagte: “Ich bin wieder da.“ in einem normalen Ton. Dann ging ich in mein Zimmer und ließ mich aufs Bett fallen. Einfach nur liegen und an nichts denken. Aber sofort kam meine Mutter ins Zimmer. „Wie war die Schule?“ wollte sie sofort wissen. Als ich mich wegdrehte, wusste sie was los war. „Ach Schatz. Es tut mir leid, dass wir das all die Jahre nicht bemerkt haben. Aber ab jetzt wird’s dir bessergehen! Vertrau mir! Dein Leben fängt jetzt an!“ Ich setzte mich hin und nickte. Ich habe auch Jahre lang geschwiegen. Meine Eltern hatten wegen ihrer Arbeit keine Zeit und ich wollte ihnen keinen Ärger machen. Auch in der Schule schwieg ich und ließ alles über mich ergehen. Ich sah auf den Boden und war wieder kurz vorm Weinen, als mein Vater zur Tür reinkam. „Ich frag nicht, wie es in der Schule war, aber es wird jetzt alles besser. Vergiss nicht das Packen.“ Mein Dad musste nicht fragen, er wusste es ganz genau. Aber er hatte Recht. Keine Zeit für Traurigkeit. Ich muss packen! Ich stand auf und zog meinen Koffer unterm Bett vor. Mum und Dad gingen hinaus und ließen mich allein. Wie so oft in meinem Leben... aber dieses Mal war es anders. Sie gingen nach unten und machten mir was zu essen. Es dauerte eine Weile, aber ich hatte alle meine Lieblingssachen in den Koffer bekommen. Waschzeug, Handtücher, Bademantel und Schreibzeug fanden natürlich auch noch einen Platz, außerdem durfte mein Lieblings Plüschtier nicht fehlen. Es war ein kleiner Koala, den mir meine Mum zur Geburt geschenkt hatte. Als ich alles fertig hatte, ging ich hinunter. Es roch so gut! Meine Eltern haben tatsächlich noch mal mein Lieblingsessen gekocht! Curry-Reis. Das werde ich wohl in nächster Zeit nicht mehr bekommen. Ich wusch mir die Hände, setzte mich hin und fing sofort an zu essen.

Am Abend überlegte ich, ob ich meinen Eltern alles erzählen sollte. Alles, von Anfang an! Aber ich entschied mich, es nicht zu tun. Was änderte es? Gar nichts. All die Dinge sind passiert und lassen sich nicht ungeschehen machen, egal ob sie es wussten oder nicht. Ich lag auf meinem Bett und schaute zur Decke. „Morgen um diese Zeit bin ich auf einem Schiff Richtung Australien. Ob das wohl gut geht?“ Ich lag noch lange wach und hab über die neue Schule nachgedacht, bis ich irgendwann vor Müdigkeit eingeschlafen bin. Ich habe nicht einmal bemerkt, dass mich jemand zugedeckt hat und das Baron sich neben mich gelegt hatte. Ich schlief tief und fest... und träumte von meinem neuen Leben.