Kapitel 04 - Prüfung? Vorbereitung und Ratlosigkeit!
Der nächste Morgen ist angebrochen und Katharina war schon auf den Beinen. Sie packte gerade ihre Schultasche als Maron die Augen aufschlug. "Katha? Seit wann bist du denn schon munter?" wollte das Mädchen verschlafen wissen. Sie rieb sich die Augen und setzte sich dann hin. "Schon eine ganze Weile. Ich konnte nicht mehr schlafen." entgegnete ihr Katharina. Maron stand verwirrt auf und nahm sich ihre Waschsachen. "Wann bist du gestern gekommen?? Zum Abendbrot hatte ich dich nicht gesehen" fragte Maron und gähnte noch einmal. "Ich war etwas später da. Die meisten waren schon fertig mit Essen. Danach war ich draußen im Park. Ich musste etwas nachdenken, da ist es wohl spät geworden. Aber nun bin ich doch da!" erklärte Katharina und lächelte ihre Freundin an. "Ach so ... ich habe die Direktorin gestern getroffen. Sie wollte irgendwas von dir!" meinte Maron und öffnete die Tür. "Ja hab ich schon erfahren. Sie will, dass ich mich endlich für einen Kurs entscheide." sagte Katharina und wühlte in ihrem Schrank. Maron wusste nicht, was ihre Freundin suchte, aber sie hielt es für besser, nichts zu sagen. Skeptisch ging das Mädchen hinaus und schloss die Tür. Sie wusste echt nicht, was sie von Katharina halten sollte. Sie dachte kurz nach und lief dann zum Bad.
Nach dem Frühstück liefen sie in den Schultrakt. Katharina schien es eilig zu haben. Maron kam kaum hinterher. "Mach doch langsamer! Wir haben noch Zeit." sagte Maron. "Du kannst ja langsamer machen!" erwiderte Katharina und bog um eine Ecke. Maron blieb stehen und schüttelte nur mit dem Kopf. Sonst ist sie immer diejenige, die nicht aus dem Bett kommt. Die viel isst und keine Lust auf Schule hat... Was hat sie heute nur? Während Maron in Gedanken versunken war, kam Eleena und klopfte ihr Leicht auf die Schulter. Das blondhaarige Mädchen schreckte auf und ließ ihre Tasche fallen. "Oh! Ich wollte dich nicht erschrecken!" meinte Eleena und kicherte leicht. "Ach... schon gut! Lass uns gehen!" sagte Maron schnell und hob ihre Tasche wieder auf. Gemeinsam gingen sie dann in den Klassenraum.
"Wird ja Zeit das ihr kommt!!" sagte Katharina und winkte beide zu sich. "Guten Morgen Katha!" Eleena begrüßte ihre Freundin mit einem breiten Grinsen. "Du brauchst gar nicht so frech zu grinsen! Ich glaube, unsere Lehrerin wird uns heute was wichtiges Mitteilen." erwiderte Katharina lächelnd. "Ach ja? Und was??" wollte Nolan wissen, der sich einfach in das Gespräch einmischte. "Gu...Guten Morgen, Nolan!" sagte Maron und wurde rot. "Erstens geht dich das überhaupt nichts an! Und zweitens, warte ab! Ich weiß es doch auch nicht." Katharina log ihn an, ohne rot zu werden. Nolan ging beleidigt zu seinem Platz. Aber nicht nur er interessierte sich jetzt dafür. Die gesamte Klasse ist neugierig geworden, sogar Hikari und sie lässt sich normalerweise nicht aus der Ruhe bringen. Aber auch sie fragt sich was so wichtig wäre! Ein paar Minuten später kam schon Frau Niva, ihre Lehrerin, mit der Direktorin herein. Alle Schüler sprangen zu ihren Plätzen und setzten sich.
"Guten Morgen, liebe Schüler. Ich habe heute die Direktorin mitgebracht, weil sie euch etwas wichtiges Mitteilen muss." begrüßte Frau Niva ihre Klasse. Alle Schüler schauten zu Katharina, welche ganz ernst nach vorn schaute. Doch als sie das mitbekam, lächelte sie ihre Klassenkameraden an. "Was habt ihr denn?" wollte Frau Niva wissen. "Nichts! Bitte fahren sie fort!" sagte Katharina schnell. Ihre Lehrerin nickte und überließ nun der Direktorin das Wort. "Guten Morgen meine Lieben, Frau Niva hat es schon richtig gesagt. Ich bin hier, weil ich euch etwas Wichtiges mitzuteilen habe. Eure erste Prüfung ist gekommen! Ihr habt 5 Tage Vorbereitungszeit, wenn diese zu Ende ist, beginnen wir die Prüfung. Bitte nehmt das nicht auf die leichte Schulter. Ich überlasse es euch, wie ihr euch darauf vorbereitet. Die Prüfung wird nicht leicht! Mehr kann ich euch heute noch nicht darüber sagen." erklärte die Direktorin und sah Katharina öfters an. Das Mädchen wusste genau warum. Immerhin war sie einfach in den verbotenen Flügel gegangen. Doch sie wird es wieder tun! Immerhin hat sie noch nicht alles erkundet. Katharina hofft nur das die andere Seite nicht noch älter und unbegehbarer sein wird.
In Gedanken versunken, merkte Katharina nicht einmal, wie die Direktorin sich verabschiedete und ging. "Katha??" flüsterte Maron. Katharina schaute ernst nach vorn und drehte sich dann zur Seite. "Was hast du gesagt?" fragte Katharina verpeilt. "Und wo ist die Direktorin?" fügte das Mädchen noch schnell hinzu. "Sie ist schon wieder gegangen. Sag mir bitte, woher du wusstest, dass wir etwas Wichtiges Erfahren." Maron wollte das jetzt unbedingt wissen. "Ähm... kann sein, dass die Direktorin so etwas angesprochen hat, gestern... aber ich bin mir gar nicht mehr so sicher." erwiderte Katharina und schaute wieder nach vorn. Maron war nicht so recht überzeugt, aber da nun der Unterricht losging, drehte auch sie sich nach vorn, um der Lehrerin zuzuhören.
Nach dem Unterricht begaben sich Maron, Katharina, Eleena, Nolan, Hikari und noch ein paar andere hinaus in den Park. "Prüfung schön und gut... aber, wenn wir nicht wissen, was das für eine ist, können wir uns doch nicht vorbereiten, oder was meint ihr?" fragte Eleena wütend. Maron saß auf einer Bank. Katharina saß auf der Lehne und Eleena stand davor und schimpfte. Nolan stand hinter der Bank und stimmte Eleena wortlos zu. Ein paar weitere Schüler standen neben Eleena und beschwerten sich ebenfalls. Als Maron zur Seite schaute, sah sie das Hikari an einem Baum lehnte. Ob diese zuhörte? "Ich gebe dir Recht Eleena. Ich habe auch keine Ahnung wie ich mich vorbereiten soll. Wenn sie uns wenigstens einen Tipp gegeben hätten." meinte Katharina und ließ die Beine baumeln. "Ich glaub ich werde erst mal in meinen Kurs gehen." sagte Maron kleinlaut und sah zu Boden. "Was willst du denn jetzt in deinem Kurs??" wollte Katharina verwirrt wissen. Nolan schaute das blondhaarige Mädchen ebenfalls verwirrt an. "Beim Schwimmen kann ich am besten Nachdenken. Und solange wir nicht wissen, was wir machen sollen, ist es besser ich versäume keine Stunde. Immerhin haben wir bald den Wettkampf!" erklärte Maron und stand auf. Sie sah alle der Reihe nach an. Als sie sich umdrehte und Nolan in die Augen sah, wurde sie rot und ging davon. Katharina und Eleena kicherten, als sie Nolans verdatterten Blick sahen. "Was ist daran so lustig??" wollte er beleidigt wissen. "Du hättest dich ja auch mal in das Gespräch einbringen können! Wir brauchen die Meinung von allen!" sagte Katharina und sah ihn an. Einen Moment später schaute sie wieder zu Eleena und bemerkte das die anderen Mitschüler gegangen waren. Sie sind also noch zu viert. "Maron hat gar nicht so unrecht!" meinte Eleena. "Ich werde auch in meinen Kurs gehen, vielleicht fällt mir da ja ein, was ich machen könnte." fügte sie noch hinzu und verabschiedete sich. Katharina sah ihr nach und seufzte deprimiert. Nun drehte sich auch Nolan um. "Gehst du auch?" wollte Katharina wissen. "Ja, ich gehe meditieren. Tschau!" Mit diesen Worten verschwand er. "Dadurch wird er auch nicht schlauer." sagte Katharina sarkastisch. Mit einem kurzen Blick zum Baum sah das Mädchen, dass auch Hikari, kommentarlos, davonging. "Ihr seid alle gemein!" flüsterte Katharina und setzte sich nun richtig auf die Bank. Sie blieb einen Moment sitzen und schaute in den Himmel. Dann stand sie plötzlich auf und ging entschlossen Richtung Wohnheim. "Dann fahr ich heute eben in die Stadt!" sagte sie und lächelte.
Im Wohnheim traf Katharina auch sofort auf Nadja. "Nadja! Hallo!!" rief das Mädchen und fuchtelte mit den Armen herum. Die Erzieherin kam sogleich auf Katharina zu und lächelte. "Was gibt’s denn Katharina?" fragte sie. "Ich wollte fragen, ob ich heute in die Stadt fahren darf!!" Katharinas Worte klangen hart, aber entschlossen. "Du hast dir immer noch keinen Kurs ausgesucht?" wollte Nadja skeptisch wissen. "Nein, aber ich muss mich auf die Prüfung vorbereiten und ich denke, es ist gut, wenn ich in die Stadt komme. Dort fällt mir bestimmt etwas ein!" erklärte Katharina. "Na gut! Überredet. Komm mit, ich gebe dir einen Schlüssel für ein Fahrrad. Pass gut darauf auf!" erwiderte Nadja und ging mit Katharina zu ihrem Aufenthaltsraum.
Endlich, Katharina darf in die Stadt. Sie nahm sich ein blaues Fahrrad und fuhr los. Nadja hatte ihr den Weg in die Stadt erklärt. Wobei es sowieso nur eine Straße in diese Richtung gab. Katharina kann die Stadt also nicht übersehen. Eine Prüfung... und keiner weiß, worum es geht. Es wird nicht einfach... Ich habe Angst. Wenn ich sie bestehe, kann es sein, dass ich Kämpfen muss. Ich will aber nicht kämpfen... Hach ja. Die Landschaft ist schön. Leichter Wind, aber sonnig und warm. Mal sehen, was mich in der Stadt erwartet. Katharina war total in Gedanken versunken. Sie merkte erst sehr spät, dass sie die Stadt fast erreicht hatte.
Maron begrüßte ihre Freunde und Teamkameraden aus dem Schwimm-Club und fing dann an, sich aufzuwärmen. Vorbereiten... aber wie? Solang ich das nicht weiß gehe ich Schwimmen! Ich darf das Training nicht ohne Grund schwänzen. Ich muss trainieren um besser zu werden als Hanna! Okay. Zuerst Einzeltraining und danach machen wir einen Trainingswettkampf. Wie gut, dass uns die Schüler des dritten Jahrgangs unterstützen. Ich brauche würdige Gegner! Ran kam näher und merkte das Maron in Gedanken versunken, ihre Aufwärmübungen machte. "Maron? Bist du bereit? Ich möchte dich noch einmal Schwimmen sehen, bevor wir den Trainingswettkampf machen! Meine Klassenkameraden werden bald kommen." sagte Ran und beobachtete ihre Freundin. Stimmt ja! Ran ist ja auch im dritten Jahrgang. Wenn dieses Schuljahr zu Ende ist, verlässt sie uns... Maron erwachte prompt aus ihren Gedanken und antwortete ihrer Trainerin. "Natürlich! Ich bin warm! Es kann losgehen," dann lächelte sie Ran an.
Eleena stand ebenfalls bei ihren Freunden aus dem Hexen-Club 'Pretty Witchy'. Sie las in einem Buch, denn Eleena wollte neue Zaubertränke ausprobieren. Vor allem Heilmittel fand sie sehr interessant. Aber sie wollte auch Verteidigung und Angriff üben. Immerhin will sie eine Richtige Profihexe werden.
Nolan saß in seinem Zimmer, auf dem Boden. Er sagte, dass er meditieren wollte. Anfangs konnte er sich nicht konzentrieren, aber dann sagte er sich 'Mein Geist muss frei werden, ich darf an nichts mehr denken' und scheinbar hat es geklappt. Er meinte, die Meditation würde ihm bei seinen Kräften helfen. Umso ruhiger er ist, desto besser könne er in den Geist eines anderen Eindringen.
Hikari sitzt im Wald auf einen Umgestürzten Baum und sah gedankenverloren in den Himmel. Ab und an lächelte sie sogar. Und manchmal, so glaubten es ein paar Schüler, redete sie mit sich selbst. Dabei sprach sie mit den Bäumen, dem Wind und der Erde. Den Pflanzen und Tieren. Das war eine sehr bewundernswerte Eigenschaft der Waldelfen. Man sah ihr jedoch an, dass sie etwas beschäftigte. War es die Prüfung?
"Yuhu! Ich bin endlich angekommen!!" rief Katharina und sprang vom Fahrrad. Sie wollte sich alles genauer ansehen und dazu wollte sie lieber zu Fuß gehen. "Es ist keine große Stadt, aber ich bin froh hier zu sein." sagte Katharina leise. "Es fühlt sich schon fast heimisch an!" kicherte sie. Nach ein paar Metern kam sie auf einen großen Platz. Ob dies der Marktplatz war?? Sie wusste es nicht. Heute war es so leer, dass sie glaubte er wäre ausgestorben. Katharina sprach einen vorbeilaufenden Mann an. "Guten Tag mein Herr! Können Sie mir sagen, ob es hier in der Stadt irgendwo Partys oder so gibt?" - "Hallo junge Dame! Ab und zu gibt es hier auf dem Platz einen Rummel, aber im Moment ist nichts los. Da musst du schon in die Stadt Hime-Tai. Aber, verzeihen Sie mir, mit dem Fahrrad würde ich da nicht hinfahren. Zumal sie auch sicher mehr als einen Tag brauchen würden." erklärte er und lächelte sie an. "Oh je. Dann fahr ich doch lieber zum Internat zurück." sagte Katharina und schaute in die Richtung, aus der sie kam. "Internat? Sagen Sie nicht, dass Sie eine Schülerin auf dem Internat Intex sind?" wollte er entsetzt wissen. "Doch, ja! Das bin ich." antwortete das Mädchen. "Hexerei!! Dämonen!! Mit so was will ich nicht zusammen gesehen werden!!!" schimpfte er und ging. "Was?? ICH BIN EIN MENSCH!!" rief ihm Katharina verwirrt nach. Der Mann sah sie noch einmal mit großen Entsetzten Augen an und verschwand dann. "Was hatte der nur?" fragte sich Katharina leise. Sie stand noch eine Weile da und starrte in die Richtung in der, dieser Mann verschwand. Dann ging sie sich noch etwas in der Stadt umsehen und machte sich schon bald auf den Rückweg.
Mittlerweile ist es Abend geworden und alle saßen im Speisesaal beim Essen. "Und ist euch etwas eingefallen??" fragte Katharina und stopfte sich das Brot in den Mund. "Nicht wirklich, aber das Schwimmen tat mir heute wieder sehr gut. Ach, und schling nicht so. Es nimmt dir keiner weg!" entgegnete ihr Maron lachend. "Entschuldige. Ich habe nur solchen Hunger." grinste Katharina. "Mir ist auch nichts eingefallen und Nolan... er ist, glaube ich, immer noch in seiner Meditation. Zumindest isst er nur stumm sein Essen!" meinte Eleena und zeigte dann auf Nolan. Hikari, die am Nebentisch saß, schwieg ebenfalls. Aber in ihren Augen erkannten alle, dass auch sie keine Antwort wusste. Sie haben nur noch 4 Tage
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