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Kapitel 16 - Auf der Suche nach Hikari!

Der Tag verging viel zu langsam, doch irgendwann endete er. Die Direktorin war bisher noch nicht zurückgekehrt. Alle gingen in ihre Zimmer, außer Katharina. Sie blieb noch bei Reyan, denn sie wollte mit ihm reden. Doch schon nach kurzer Zeit schlief sie auf dem Stuhl ein, sodass Reyan sie auf das Bett legte und zudeckte. Er selbst setzte sich auf den Stuhl und beobachtete das schlafende Mädchen. Wieso ist sie nur so aufgewühlt? fragte er sich, denn er war nicht auf diese Seite von Katharina vorbereitet. Er kannte nur ihre Freundliche, fast hyperaktive Art, die er seit dem Vulkan gesehen hatte. Kurze Zeit später bemerkte Reyan, dass Katharina scheinbar Albträume hatte. Er ging zum Bett und hielt ihre Hand, doch es wurde nicht besser. Da schaute er kurz zur Tür und im nächsten Moment lag er schon neben ihr und hielt sie in seinen Armen. Katharina bemerkte die Wärme und wurde ruhiger, doch sie wusste nicht, woher diese Wärme kam.

Eine Weile war vergangen und Reyan schlief nun auch, plötzlich ging die Tür auf und eine Person trat hinein. Von dem Knarren der Tür wurde Katharina munter und als sie sah, wie sie lag, schreckte sie auf. Reyan wachte dadurch auch auf und schaute in Katharinas rotes Gesicht. "Ist schon morgen?" fragte er und gähnte. Katharina sprang aus dem Bett und sah in das Gesicht der Direktorin. "Frau Otome!! Haben sie Hikari gefunden??" wollte Katharina nun wissen und vergaß was eben passiert war. "Nein. Leider nicht. Ich werde morgen mit den Lehrern und einigen anderen Hexen weitersuchen." antwortete die Direktorin. "Bitte lassen Sie mich mit suchen!! Ich muss Hikari finden!" bat das Mädchen. "Nein!" sagte Frau Otome und sah sie ernst an. "Aber... ICH MUSS" schrie das Mädchen. "Du weißt gar nicht, wo du suchen solltest! Du würdest nur ziellos im Wald herumirren! Du gehst nirgendwo hin!" befahl die Direktorin schon fast. "Heißt das.… Heißt das ich habe Hausarrest?" wollte Katharina verwirrt wissen. "Wenn du das so auffasst, Ja! Ihr alle!" antwortete die Direktorin und sah Reyan an. "Ist das dein Ernst Mizu?" wollte Reyan wissen. Katharina fragte sich, wieso Reyan sie beim Vornamen und dann auch noch mit „du“ ansprach. "Ja, ist es. Ach, und eins noch. Bitte schlaft getrennt!" erwiderte die Direktorin und verließ dann den Raum. Katharina wurde bei dem Gedanken, dass sie mit Reyan das Bett geteilt hatte, wieder rot, sah ihn dann aber traurig an und rannte dann aus dem Zimmer.

Als Maron am nächsten Tag erwachte, sah sie eine schlafende Katharina. Wann sie wohl gekommen ist? fragte sich das Mädchen und stand auf. Im nächsten Moment ging die Tür auf und Reyan platzte hinein. "AHHH SPANNER!" schrie Maron und schnappte sich ihre Decke, die sie vor sich hielt. "PSSST!!" Reyan rannte zu ihr und hielt ihr den Mund zu. Bei diesem Schrei wachte nun auch Katharina auf und sah die beiden. "Was... macht ihr da?" wollte sie verwirrt wissen. Reyan ließ Maron los und begann zu reden. "Wenn wir Hikari suchen wollen, sollten wir jetzt gehen! Ich hab den anderen schon Bescheid gegeben!" - "Was? Aber wir haben doch Hausarrest?!?" sagte Katharina und stand auf. "Hausarrest? Wieso das denn?" wollte nun auch Maron wissen. "Vergiss das! Wollt ihr nun Hikari suchen oder nicht?" erwiderte Reyan den beiden. "Natürlich!" antworteten alle beide. "Dann zieht euch was an und kommt dann in mein Zimmer!" sagte Reyan erleichtert und ging. Die Mädchen wussten zwar nicht, was er vor hatte, aber sie beeilten sich und liefen sofort zum verbotenen Flügel.

"Und was soll das nun werden?" fragte Katharina ihren Wächter. "Hier bitte." sagte der junge Mann und warf jedem einen Umhang zu. "Moment? Waren das nicht unsere?" fragte Sora beleidigt. "Ja, aber wir können unbemerkt das Internat verlassen, indem wir uns in Tiere verwandeln. Aber die Mädels und Nolan nicht!" erklärte Damiàn seiner Freundin. "Unsichtbarkeits-Umhänge? Woher habt ihr die?" wollte Eleena neugierig wissen. "Geheimnis!" meinte Reyan und lächelte sie an.

Nachdem alles geklärt war, machten sich die 8 los und konnten tatsächlich unbemerkt das Internat verlassen. Ein Stück entfernt, sodass man sie nicht mehr sehen konnte, blieben sie stehen. "Und wie kommen wir nun am schnellsten in den Wald?" fragte Katharina und bekam sogleich die Antwort demonstriert. Reyan konnte sich nicht nur in eine kleine Katze verwandeln, sondern auch in einen großen Feuerlöwen. Benny stand als großer, kräftiger Hund vor Maron und Eleena stand mit ihrem Besen bei Nolan. Nun verstand das Mädchen. Eleena nimmt Nolan mit dem Besen mit und Maron und sie werden von ihren Wächtern getragen. "Auf geht’s!" rief Eleena und jeder lief so schnell wie er konnte. Katharina wunderte sich, dass sie nicht von dem Feuer verbrannt wurde, aber konzentrierte sich nun auf Hikari.


‘Los hilf mir endlich! MACH SCHON! Ich will hier raus!‘ drängte die Stimme des Wolfes. Hikari saß immer noch an der Wand und hielt sich die Ohren zu, doch sie konnte seine Stimme dennoch hören, und zwar in ihren Gedanken. "Lass mich endlich in Ruhe!!" rief sie.

Mittlerweile waren die anderen im Wald. An dem Treffpunkt, wo sie sich trennen sollten. "So und nun?" fragte Katharina. Nolan konzentrierte sich auf die Tiere und Umgebung. "Ich kann zwar nicht direkt mit ihnen Reden, aber ich bin mir sicher, das Hikari in den gleichen Wald-Teil gegangen ist wie ich!" sagte der Junge Magier dann. "Wieso bist du dir so sicher?" fragte Maron. "Ich hab das so im Gefühl. Die Tiere gaben mir ihr Vertrauen und ich denke nicht, dass sie lügen." erklärte Nolan. "Seit wann kannst du mit den Tieren sprechen?" wollte Eleena skeptisch wissen. "Er sagte doch eben, dass er nicht direkt mit ihnen Reden kann! Ein Magier verbindet sich mit einem Lebewesen und kann dann seine Gedanken lesen!" meinte Maron und wollte Nolan verteidigen. Alles schauten sie verwirrt an. "Maron ist halt ein Streber!" sagte Katharina dann und begann zu lachen. Das blond-haarige Mädchen wurde rot. "Ganz so ist es nicht. Ich verbinde mich mit ihnen und kann sie kontrollieren. Aber die Gedanken lesen... das kann ich noch nicht. Das können nur wenige Magier. Aber ich habe ihnen gesagt, ich bin ein Freund und sie sollen mir nur mit Gesten antworten und ja... ich lerne noch." erklärte Nolan und rieb sich verlegen am Kopf. "Anfänger!" sagte Eleena und streckte ihm die Zunge raus. "Du bist doch auch noch ein Anfänger!" meckerte er. Als sie anfangen wollten zu streiten, stellten sich Damiàn und Reyan dazwischen. "Dafür haben wir keine Zeit! Nolan bring uns dort hin!" sagte Katharina dann ernst. Der junge Magier nickte und sie gingen los. Sie mussten sich beeilen, bevor die Direktorin im Wald ankam.

"Hier wären wir. Ich bin mir sicher, das Hikari und ich uns hier aus den Augen verloren haben. Ich bin hier nämlich nach Links gegangen." sagte Nolan und blieb stehen. "Dann gehen wir geradeaus weiter!" meinte Katharina und ging los. "Warte doch! Wir wissen doch gar nicht wo lang." sagte Reyan und hielt sie am Arm fest. "Doch, ich habe es gesehen... schau doch dort! Diese negative Energie! Hikari kann nur dort sein!" erwiderte Katharina und zeigte auf eine Art schwarze Mauer. "Wieso fragen wir nicht diese Weide dort vorn?" schlug Eleena vor. Sie zückte ihren Zauberstab und ging zu diesem Baum. "Was soll das werden?" flüsterte Nolan zu Maron, diese zuckte aber nur mit den Schultern. Dennoch folgten alle der kleinen Hexe und beobachteten sie. Hoffentlich habe ich den Spruch noch richtig in Erinnerung... dachte sich Eleena und stellte sich vor die Weide. "Flora e Flora meta me kuru ku! Flora e Flora kame to me!" Eleena stand ganz konzentriert da und sprach den Zauberspruch. Die anderen kannten diesen Gesichtsausdruck von ihr nicht. Eleena und ernsthaft? Das war neu für die anderen. Dann begann die Weide plötzlich zu Leuchten. "Liebe alte Weide, wir brauchen deine Hilfe. Weißt du, wo unsere Freundin Hikari hingegangen ist?" fragte Eleena. "Hikari? Redest du von der Wald-Elfe, die hier vor einigen Tagen vorbeikam?" fragte die Weide. Die anderen freuten sich, da sich der Baum an Hikari erinnerte. "Ja genau. Sie ist ein Wald-Elf mit weißen Haaren. Wir mussten eine Prüfung machen und sie kam bisher nicht zurück. Wir machen uns große Sorgen um sie!" erklärte Eleena. "Sie ist in den Schwarzen Wald gegangen. Ich, nein wir alle, haben sie gewarnt. Sie solle da nicht hingehen. Aber sie hörte plötzlich nicht mehr auf uns, als wenn sie von einer fremden Macht besessen wäre. So etwas habe ich noch nie gesehen, obwohl ich hier schon sehr lange stehe." erzählte die alte Weide. Plötzlich erkannten alle, das Katharina Recht hatte, mit der Vermutung, das Hikari hinter dieser „schwarzen Mauer“ sei. "Wir danken dir, liebe Weide. Em ot emak Flora e Flora!" bedankte sich Eleena und als sie einen kurzen Spruch sprach, war alles wie vorher. "Wieso hast du das gesagt?" wollte Nolan wissen. "Man hat mir beigebracht, dass ich alles wieder Rückgängig machen muss, obwohl meine Zauberkraft sicher nicht mehr lang angehalten hätte. Aber alles muss wieder seine Ordnung haben." erklärte Eleena. "Ich weiß nicht, sollen wir da wirklich durch?" fragte Maron ängstlich. "Ich gehe einfach!" sagte Katharina und rannte hindurch. Die anderen erschraken, da sie Katharina nicht mehr sahen. Reyan, Nolan, Sora, Maron und Benny gingen sofort hinterher. Nur Eleena, die ihre Hand an die Weide hielt und Damiàn standen noch da. "Oh Gott! Damiàn! Schau mal da hinten??" sagte Eleena erschrocken. Sie sah am Himmel Hexen herbeifliegen, darunter war auch die Direktorin. "Wir sollten schnell zu den anderen, bevor sie uns bemerken." meinte Damiàn und nahm Eleena's Hand. Als sie nickte, rannten beide hindurch.

"Wo sind die Kinder nur hin! Ich hatte ihnen doch untersagt, das Internat zu verlassen! Wieso hören sie nicht auf mich? Es ist viel zu gefährlich!" sagte die Direktorin zu Nadja, welche neben ihr flog. "Ich weiß es nicht. Als ich merkte, dass sie nicht zum Unterricht erschienen sind, habe ich dir sofort Bescheid gegeben. Ich mache mir auch Sorgen." erwiderte diese. "Sollen wir dort runtergehen, Direktorin?" fragte eine Hexe und zeigte auf den Schwarzen Wald. "Nein, dort können sie nicht sein. Ich kann ihre Auren dort nicht spüren. Lasst uns weiter hinten suchen." antwortete die Direktorin und alle nickten.

Die Kinder gingen einige Schritte und sahen dann eine Höhle. "Müssen wir da echt rein?" fragte Maron und klammerte sich an Benny. Aber nicht nur sie bekam bei dem Anblick der schwarzen Aura Angst, auch den anderen lief es Eiskalt den Rücken hinunter. "Ich denk schon... hä? Ich glaub, ich hab was gehört!" antwortete ihr Katharina und lief sofort hinein. Reyan seufzte und rannte hinterher. Die anderen liefen langsam hinein. Drinnen hörten nun auch die anderen etwas. "Weint da jemand?" wollte Eleena wissen. "AU!" sagte Nolan, der gegen die Wand gelaufen war. "Wartet!" sagte Reyan und verwandelte sich in einen Feuerlöwen, um Licht zu spenden. "Hätten wir jetzt eine Fackel." sagte Maron zu Eleena, doch diese musste sich ein Lachen unterdrücken, wegen Nolan. "Lasst uns gehen." sagte Katharina entschlossen. Nach einer Weile kamen sie an eine Abzweigung. "Wir gehen nach rechts!" beschloss Katharina. "Nein, nach Links!" sagte Reyan. "Rechts!" - "Links!" - "Rechts!" und so ging das 5 Minuten lang bis Katharina plötzlich sagte. "Ach vergiss es! Dann geh doch nach Links!" und rannte dann nach rechts. "Oh Mann, dieses Mädchen!" meinte Reyan und seufzte. "Wir teilen uns am besten auf. Ich denke, die beiden Gänge führen sicher zum gleichen Ausgang." bestimmte Eleena und ging nach Links. "Dann geht alle nach Links! Bis nachher!" antwortete Reyan und rannte los. "Unser Licht!!!" rief Maron hinterher, doch Reyan hörte sie nicht, oder wollte sie nicht hören. "Jetzt müssen wir im Dunkeln laufen? Ernsthaft?" sagte Nolan genervt. "Nein! Müssen wir nicht! Light ON!" entgegnete ihm Eleena und zückte ihren Zauberstab. "Warum hast du das nicht schon eher gemacht?" fragte der junge Magier. "Niemand hat gefragt..." verteidigte sie sich. Und so gingen die verbliebenen nach Links.

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