Kapitel 12 - Das Wasser ist mein Leben!
Langsam öffnete das Mädchen ihre Augen. Wo bin ich? ... Ach ja! ... fragte sie sich stumm und erinnerte sich dann plötzlich. ... da war dieser Schatten und dann... Haie! Ganz viele Haie. Der Strand war plötzlich verschwunden. Und warum sterbe ich nicht? Lasst mich in Frieden gehen! Maron dachte tatsächlich über ihren Tod nach. Sie versuchte sich zu bewegen, doch sie war zu schwach. Gerade als das Mädchen ihre Augen wieder schließen wollte, vernahm sie eine Stimme. "Willst du wirklich Sterben? Ist dies dein Wunsch? Ich kann ihn dir erfüllen, doch denk immer an die, die dich lieben!" - "Was?" fragte Maron leise, sie hatte keine Kraft, um laut zu sprechen. "Sag mir, willst du Leben oder Sterben?" Maron war verwirrt, doch einen Moment später hatte sie einen Entschluss gefasst. "Ich will Leben!" sagte sie nun fest entschlossen, aber immer noch leise und plötzlich wurde alles um sie herum Weiß.
Ein junger Mann erschien vor ihr und lächelte. "Ich wusste es! Du bist meiner würdig!" Daraufhin hielt er ihr seine Hand entgegen. Maron sah ihn unsicher an. Was meinte er damit, dass sie seiner würdig werden? "Vertrau mir!" sagte er freundlich. Wenn sie Leben wollte, musste sie ihm Vertrauen. Maron nickte und ergriff seine Hand. Plötzlich löste sich diese Luftblase auf und wurde zu einem Licht. Dieses huschte in Maron hinein und als sie das Wasser spürte, hielt sie sich sofort mit der einen Hand den Mund zu. Der Mann zog sie mit nach oben.
Maron spürte plötzlich den Wind in den Haaren und sah dann das sie schweben. "Wie geht das?" fragte das Mädchen erschrocken. "Durch Magie, aber jetzt lass uns zum Strand fliegen." antwortete der junge Mann und zog sie mit sich. "Wer bist du?" fragte Maron nach einer Weile. "Ich heiße Benny und bin zur Hälfte ein Hund, der mit Wasserkräften ausgestattet ist. Man nennt mich auch einen legendären Krieger... Nun gut... das war einmal, jetzt bin ich dein Wächter." erwiderte Benny. Maron sah ihn zwar fragend an, aber wunderte sich über gar nichts mehr. Immerhin war sie ja auch in einer fremden Welt, in der Magie kein Fremdwort war. Doch dann sagte sie: "Der Strand! Ich kann ihn sehen...!" Maron schaute nach hinten und dann wieder zum Strand. Sie konnte nicht glauben, dass sie soweit auf das Meer geschwommen sein sollte.
Noch völlig in Gedanken vernahm das Mädchen nur ein "Vorsicht!" und merkte dann, wie Benny sich schützend vor ihr befand. Einige Sekunden später sah sie dann auch schon Feuer vorbeifliegen und erschrak. "Was ist passiert??" fragte sie schnell und bekam auf prompt eine Antwort. "Ein Feuer Dämon! Bleib hinter mir!" und Maron tat, was Benny ihr sagte. Der junge Mann streckte seinen Arm aus und konzentrierte sich. Maron hielt seine Hand ganz fest und schloss vor Angst die Augen. Benny schleuderte nun einen Wasserstrahl nach dem anderen auf diesen Dämon und es dauerte nicht lange da verschwand er auch schon. "Du kannst deine Augen wieder öffnen." hörte Maron Benny sagen. Als sie ihre Augen öffnete, schaute sie in ein freundliches, lächelndes Gesicht. "Ich hatte Angst..." sagte das Mädchen leise. "Hey, keine Sorge! Ich bin ja da und beschütze dich. Lass uns jetzt zum Strand fliegen." Benny versuchte ihr Mut zu machen und zog sie weiter Richtung Strand.
Dort angekommen, setzte sich Maron in den Sand und schnaufte erst mal. "Ruh dich bitte aus, ich pass auf dich auf." meinte Benny lächelnd. Er ist so freundlich und hat scheinbar keine Angst vor irgendwas. Jedenfalls sieht man ihm nichts an... aber ich lebe! Und das ist die Hauptsache. In Gedanken nickte das Mädchen und ließ sich nach hinten fallen. Benny setzte sich ebenfalls und schaute auf das Meer hinaus. "Ich liebe das Wasser, es ist mein Leben. Ich wüsste nicht, was ich ohne es machen sollte. Das klingt vielleicht etwas übertrieben, aber ich bin am Meer aufgewachsen." erklärte der gutaussehende Mann. "Ich kann dich verstehen. Ich liebe es zu schwimmen, es ist nicht nur mein Hobby, sondern ebenfalls mein Leben... Obwohl ich in einer Großstadt lebe." erwiderte Maron, während sie in den Himmel sah. Es dauerte nicht lange, da ist sie eingeschlafen
Maron schreckte auf und sah sich in alle Richtungen um, bis sie in Bennys freundliches Gesicht sah. „Alles in Ordnung. Ich habe aufgepasst“ sagte er lächelnd. „Wie lang hab ich geschlafen?“ wollte Maron wissen. „Hm, laut dem Himmel, waren es schon ein paar Stunden.“ erwiderte Benny ihr. „Der Schlaf tat mir wirklich gut. Ich fühl mich topfit.“ Sagte das Mädchen, während sie aufstand. „Dann lass und Richtung Heimat gehen. Wo auch immer wir lang müssen.“ Meinte Benny und kratzte sich dann verlegen am Kopf, weil seine Orientierung nicht die beste war. Maron kicherte und blickte sich dann um. „Der Berg ist verschwunden... aber ich kam aus dieser Richtung.“ Verwirrt zeigte sie in einen Wald. Einen Moment lang schauten sie sich in die Augen, bis sie sich dann in Bewegung setzten. Sie liefen eine gefühlte Ewigkeit stumm nebeneinanderher, bis Maron eine, ihr bekannte, Stimme hörte. Diese Stimme kenn ich doch ... das muss Katharina sein. Maron wurde schneller und je näher sie kam, desto besser erkannte sie die Stimme ihre Freundin. Benny folgte dem Mädchen so gut er kennte.
"Reyan?... Erzähl mir mehr über dich! Was bist du für ein Wesen und wie bist du zum Krieger geworden und..." begann Katharina, doch der junge Mann unterbrach sie. "Wir haben doch noch genug Zeit darüber zu reden." - "Mag sein, aber wir müssen hier noch eine Nacht verbringen und es ist langweilig die ganze Zeit nur stumm da zu sitzen." erklärte das Mädchen, doch wurde dann plötzlich wieder ruhig und lauschte. "Was ist?" wollte Reyan wissen und schaute sich dann hektisch in alle Richtungen um. "Psst!" sagte Katharina und lauschte. "Katha?? Bist du hier irgendwo??" hörte sie plötzlich. "Das ... Das ist Marons Stimme!!“ Katharina sprang sofort auf und rief nach ihrer Freundin. Sie freute sich sehr, als sie Maron erblickte. Beide umarmten sich sofort und blieben einige Minuten so stehen. Benny blieb einige Schritte hinter Maron stehen und sah ihnen freudig zu, bis er Reyan sah. "Na sieh mal einer an, du wurdest also auch aus deinem Gefängnis befreit, Kumpel!" sagte er und die Mädchen lösten sich voneinander und schauten zu den Jungs. "Natürlich Katharina hat mich befreit. Sie ist die neue Feuer Kriegerin." erwiderte Reyan. "Klasse! Und diese junge Dame hier, dessen Name ich irgendwie immer noch nicht kenne, ist die neue Wasser Kriegerin und hat bewiesen das sie einen Starken Willen hat und nicht so schnell aufgibt." sagte Benny und zeigte auf Maron. Diese wurde sofort rot und begann zu sprechen. "Ach was! Ohne deine Worte hätte ich doch schon längst aufgegeben!! ... Ich heiße übrigens Maron. Maron Kato." Katharina musste daraufhin lachen. "Endlich habe ich jemanden zum Reden. Reyan sah die ganze Zeit nur stumm in den Wald hinein und ignorierte mich.“ meinte Katharina und schaute ihren Wächter neckisch an. Dieser schaute beleidigt weg. „Reyan, so still kennt man dich eigentlich gar nicht.“ Sagte Benny lachend. „Einer muss hier aufpassen! Ich musste gegen einen Wasserdämonen kämpfen. Er hat irgendwie zu schnell aufgegeben. Irgendwas muss da faul sein!“ verteidigte sich der schwarzhaarige. „Ach wo, du bist einfach nur zu gut!“ erwiderte Katharina. „Du nimmst das ganze nicht ernst!“ schimpfte Reyan nun. Katharina ging ein paar Schritte zurück. Sie wollte ihn nicht sauer machen, aber verstand nicht was los war. Er hat den Dämon vertrieben, was soll daran faul sein... „Weißt du denn, wer das war?“ wollte Benny nun wissen. „Nein ich kannte ihn nicht. Aber er schien schon darauf zuwarten, gegen mich zu kämpfen. Und dann floh er einfach. Ich verstehe es nicht.“ Sagte Reyan und sah in den Himmel. „Das ist merkwürdig. Als ich mit Maron an die Wasseroberfläche kam, war auch direkt ein Dämon da. Woher wussten die, das Auserwählte kommen würden, um uns befreien?“ Benny war nun auch nachdenklich geworden. „Wir wussten ja selbst nicht einmal, das wir jemanden befreien sollten. Woher sollen die das dann also wissen?“ mischte sich nun Katharina ein. „Du hast Recht. Wir sollten lediglich zwei Nächte in diesem Wald verbringen. Und das haben wir auch erst gestern erfahren. Von irgendwelchen Kriegern oder Wächtern, die eingesperrt sind, hat man uns nichts gesagt! Man hätte sich doch ganz anders auf diese Prüfung vorbereit können, wenn wir direkt gewusst hätten, was wir tun sollen!! Zumal die Direktorin schon ahnte, das Katha und ich etwas damit zu tun haben sollten!!“ Maron wurde sauer und machte sich Luft. Die anderen drei sahen sie stumm an. Das blondhaarige Mädchen verstummte, als sie die Blickte bemerkte, und sah auf den Boden. „Wir werden das Morgen mit der Direktorin klären. Heb dir deine Wut bis dahin auf.“ Sagte Katharina und legte eine Hand auf Marons Schulter. Als diese hochsah, lächelten sich die beiden an. Dann finden Reyan und Benny an, sich über Dinge zu unterhalten, von denen die Mädchen keine Ahnung hatten. Doch Katharina wollte unbedingt wissen, um was es ging. Also gesellte sie sich zu ihnen.
Ich bin so froh, dass ich Katha gefunden habe. So muss ich nicht mit Benny, den ich nicht wirklich kenne, die Nacht Alleine verbringen. Auch wenn wir dadurch diese Prüfung nicht bestehen sollten. Das ist mir jetzt sowieso egal. Ich wäre fast gestorben… Maron setzte sich auf den Boden und schaute zu den anderen. Katharina beschwerte sich, weil Reyan mit ihr nicht reden wollte, aber mit Benny soviel sprach.
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